Duisburg, 20. April 2017
Für viele Bewerberinnen und Bewerber in Nordrhein-Westfalen (NRW) wird es schwer oder unmöglich in diesem Jahr noch eine Lehrstelle zu bekommen, wenn sich nicht drastisch etwas ändert. Deutschlandweit weist NRW die ungünstigste Bilanz aller Bundesländer am Ausbildungsmarkt derzeit aus. Nur in Berlin sieht es ähnlich aus.
Auf 104.113 Bewerber kommen zum momentanen Zeitpunkt gerade einmal 86.121 freie Ausbildungsplätze. Die Halbjahresbilanz wirkt sehr entmutigend. Die Schere zwischen Lehrstellen und Bewerbern klafft immer weiter auseinander, wesentlich stärker noch als in den Vorjahren.
„Die gemeldeten Ausbildungsplätze in NRW reichen bei weitem nicht aus. Um allen Jugendlichen in unserem Land eine Chance auf Ausbildung zu eröffnen, sind deutlich mehr Ausbildungsplätze erforderlich. Hier appelliere ich an die Unternehmen, den Agenturen für Arbeit alle freien Ausbildungsplätze zu melden.Die Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber hat sich weiter erhöht. Es gelingt uns immer mehr, Jugendliche mit hohen Bildungsabschlüssen und auch Studienabbrecher für die duale Ausbildung mit ihren Entwicklungsmöglichkeiten zu interessieren,“ bilanzierte Torsten Withake, Geschäftsführer Arbeitsmarktmanagement der NRW-Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit die Situation des Ausbildungsmarktes an Rhein und Ruhr.
Von den 104.113 Bewerberinnen und Bewerbern gelten 43.870 als versorgt, 60.243 Bewerberinnen und Bewerber suchen weiterhin ihren Ausbildungsplatz, dies sind 1.486 junge Menschen oder 2,5 Prozent mehr als noch vor einem Jahr im März 2016. Derzeit kommen auf 100 Bewerber gerade einmal 83 Ausbildungsplätze.
Die aktuellen Bewerberzahlen sind vor allem in Ostwestfalen-Lippe und im Ruhrgebiet stark ansteigend. Nur im Münster- und Rheinland sind diese rückläufig. Ein Plus an Ausbildungsplätzen wurde bisher lediglich in Ostwestfalen-Lippe errechnet.