Zukunft braucht Ausbildung

Duisburg, 30. März 2021

Die Zahl der Bewerber und Bewerberinnen am Ausbildungsmarkt geht ebenso wie die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen aktuell zurück.  Von Oktober 2020 bis Februar 2021 meldeten sich rund 294.000 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern. Das sind 40.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 387.000 Ausbildungsstellen gemeldet, 37.000 weniger als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg bekannt gab.

Der Ausbildungsmarkt ist im Frühjahr stark in Bewegung. Die Vermittlungen finden oft im Laufe des ersten Halbjahrs statt und es ist nicht ungewöhnlich, dass die Zahlen von Jahr zu Jahr schwanken. Dieses Jahr jedoch erschwert die Coronapandemie den Ausgleich am Ausbildungsmarkt.

Einerseits fehlt der persönliche Kontakt durch die Berufsberatung in die Arbeitsagenturen und Jobcenter, und es finden keine größeren Veranstaltungen zur Berufsorientierung persönlich statt. Nicht alle Kontakte und Gespräche können über Telefon oder digitale Zugänge ersetzt werden. Andererseits stehen sowohl Betriebe als auch junge Menschen vor großen Unsicherheiten.

Vorstand und Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit hatten deshalb gemeinsam zur Woche der Ausbildung dazu aufgerufen, alle Anstrengungen zu unternehmen, damit möglichst viele Betriebe ausbilden und viele junge Menschen eine berufliche Ausbildung absolvieren können. Dazu gibt es fast in allen Regionen digitale und virtuelle Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Betriebe.

Detlef Scheele, Vorsitzender des Vorstands der Bundesagentur stellte zur Ausbildungssituation auf dem deutschen Ausbildungsmarkt fest: „Wir blicken dieses Jahr durchaus mit Sorge auf den Ausbildungsmarkt. Der Lockdown schränkt die persönliche Beratung junger Menschen in den Arbeitsagenturen und Schulen ein. Schwierig ist das vor allem für die Jugendlichen, die besondere Unterstützung brauchen. Betriebe bieten zum Beispiel weniger Praktika an. Ich möchte deshalb an Arbeitgeber appellieren, trotz aller Herausforderungen bei der Ausbildung aktiv zu bleiben. Wer jetzt nicht für seinen eigenen Fachkräftenachwuchs sorgt, wird vielleicht nach dem Ende der Pandemie keine Fachkräfte mehr finden. Der demografische Wandel wird sonst dazu führen, dass der Fachkräftemangel zur Krise nach der Krise wird.  Den Jugendlichen rate ich, sich bei uns zu melden, damit unsere Berufsberater unterstützen können. Mit unserem digitalen Tool „Check U“ können sie vorab ihre Stärken und Interessen testen und anschließend einen Berufsberatungstermin – telefonisch oder per Videochat – vereinbaren.“