Zwei Drittel aller Azubis werden übernommen

Duisburg, 15. Oktober 2014

Duisburg, 16. Oktober 2014

Wer einen Ausbildungsplatz hat und seine Prüfung besteht, der kann sich berechtigte Hoffnungen darauf machen nach Beendigung seiner Lehrzeit auch im Ausbildungsbetrieb übernommen zu werden. Allerdings finden Betriebe und angehende Azubis immer schwerer zueinander. Die betriebliche Berufsausbildung stellt weiterhin eine wesentliche Säule zur Deckung des Fachkräftebedarfs in den Betrieben dar.

Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung (IAB-Betriebspanel), des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).

Aus der Befragung von rund 16.000 Betrieben geht hervor, dass rund zwei Drittel aller Ausbildungsabsolventen anschließend vom Ausbildungsbetrieb auch übernommen werden. Das ist der höchste Stand einer Übernahmequote seit Start der Erhebung aus dem Jahre 1996. Allerdings wird beim IA-Betriebspanel offen gelassen, ob der Azubi das Übernahmeangebot anschließend ausschlägt.

Das die Betriebe große Probleme haben ihre Ausbildungsplätze mit aus ihrer Sicht geeigneten Kandidaten zu besetzen ist eine Sache, so blieb 2013 jede fünfte Lehrstelle unbesetzt. In den „neuen“ Bundesländern ist diese Quote sogar noch höher. So wurde zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen jeder dritte Ausbildungsplatz nicht vergeben.

„Dennoch ist aber nicht nur die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen gestiegen, sondern auch die der Jugendlichen, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben: Im September 2012 waren noch 15.600 Bewerber unversorgt, im September 2013 waren es 21.000“, stellten die IAB-Forscher fest.

Über die Hälfte aller Betriebe, die am IAB-Betriebspanel teilnahmen, war 2013 ausbildungsberechtigt. Von diesen bildete gut die Hälfte auch tatsächlich aus. Der Anteil steigt mit zunehmender Betriebsgröße.

„Bemerkenswert erscheint jedoch auch, dass immerhin 25 Prozent der Kleinstbetriebe im Beobachtungszeitraum kontinuierlich ausgebildet haben und 48 Prozent dies mit Unterbrechung taten. Obwohl es für Kleinbetriebe schwieriger sei, die personellen, technischen und finanziellen Lasten für ein Engagement in der Berufsausbildung zu tragen und sie nur in größeren Abständen einen Bedarf an Nachwuchskräften haben, beteiligen sich viele dennoch zumindest temporär an der Ausbildung junger Frauen und Männer“ unterstrichen die IAB-Forscher.